"si hortum in bibliotheca habes, deerit nihil"

— M. Tullius Cicero

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Bibliothek

Zur Bestreitung seiner wissenschaftlichen Aufgaben wie zur sachgerechten Erbringung seiner Dienstleistungen unterhält das INSTITUT FÜR PERSONENGESCHICHTE (IPG) eine Fachbibliothek und diverse Sondersammlungen. Die Bibliothek trägt als internationales Standardkennzeichen die ISIL-Nummer DE-1970, Bensheim und ist eine Präsenzbibliothek.

Sie umfasst derzeit ca. 75.000 Bände (Druckwerke; Stand: 01.03.2022), 65 frühneuzeitliche Handschriften, hauptsächlich Wappen- und Stammbücher, sowie einige aus historischen Bucheinbänden herausgelöste Handschriftenfragmente. Entsprechend den Forschungsschwerpunkten des Instituts wird die Bibliothek im Regal- wie auch im digitalen Buch- und Zeitschriftenbestand kontinuierlich ausgebaut. Diesem Zweck dienen Anschaffungen antiquarischer Werke und neuester Forschungsliteratur zur historischen Personen- und Gruppenforschung sowie zur Genealogie.

Im Lesesaal hat der Institutsgast die Möglichkeit, zur Unterstützung eigener Forschungsarbeit eine Handbibliothek zu benutzen. Sie umfasst Handbücher, Lexika und Übersichtswerke zur allgemeinen Geschichtswissenschaft sowie zu den historischen Hilfswissenschaften. Alle nicht in der Handbibliothek des Lesesaals aufgestellten Werke sowie Sammlungsbestände aus dem Magazinbereich werden beim Bibliothekar bestellt und dem Nutzer an dessen Arbeitsplatz gebracht. Sämtliche Institutsbestände werden in einer OPAC-fähigen Katalog-Datenbank erfasst.

Das Institut verdankt den Kern der historischen Bibliotheksbestände einer Zustiftung des Sammlers Niklas Freiherrn von Schrenck und Notzing, er umfasst neben etwa 2.700 Druckwerken des 16.-18. Jahrhundert annähernd 3.500 historische Haus-, Hof- und Staatskalender des frühneuzeitlichen Europa. Darunter sind Dokumente herausragender Provenienzen, welche aus Sammlungen regierender Häuser, aus zahlreichen Fürsten- und Adelsfamilien und auch aus Kloster-, Stifts- und Gelehrtenbibliotheken stammen. Dieses Bestandssegment alter Bücher vereinigt wichtige Quelleneditionen und Kerntexte frühneuzeitlicher Historiographie, Genealogie und Rechtsgeschichte. Desgleichen findet man hier einen umfassenden Bestand an historischen Kalenderwerken, die eine zentrale Quellengattung zur personenbezogenen Erforschung historischer Führungsschichten des Ancien Regime und der europäischen Monarchien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bilden. Mediävistische Forschungsliteratur mit prosopographisch-genealogischer Ausrichtung steht dem Institutsbesucher durch den Erwerb der Gelehrtenbibliothek von Armin Wolf (vormals Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main) zur Verfügung. Sie schliesst eine reichhaltige Sammlung an handlichen Sonderdrucken ein. Massgebliche Quellen- und Referenzwerke bietet darüber hinaus die dem Institut zugestifteten Gelehrtenbibliotheken der Mediävisten Gerd Tellenbach (1903-1999) und Karl Schmid (1923-1993). Einen eigenen Akzent stark kunst- und landesgeschichtlichen Zuschnitts setzt die in den Institutsbestand eingegangene Bibliothek von Wolfgang Vollrath, des ehemaligen geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes der Villa Hügel (e. V.) in Essen und jahrzehntelangen Betreuers kulturhistorischer Ausstellungen. Weitere Sondersammlungen wie die reichen Judaica -Bestände oder die Abteilung Akademiker widmen sich der Geschichte einzelner Bevölkerungsgruppen.

Zum Buchbestand des IPG gehören nicht allein Monographien, Sammelwerke und Separata (inklusive grauer Literatur), sondern auch wissenschaftliche Zeitschriften und Reihen aus den Bereichen der allgemeinen Geschichte, der Landesgeschichte und Genealogie, darunter auch ca. 350 Familienverbandszeitschriften. Während die Zeitschriftenbestände sich fast ausschliesslich auf den historischen deutschen Sprachraum konzentrieren, gewähren die meisten anderen Bibliotheksabteilungen Querschnitte durch die gesamte europäische Geschichte vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart, etwa zur Adels-, Militär-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Öffnungszeiten

  • nach Vereinbarung

Ansprechpartner / Lesesaal und Gästebetreuung

Der Bibliothek ist eine Buchbinderei-Werkstatt angeschlossen.
Im Jahr 2008 konnte die Stiftung für Personengeschichte die Buchbinderei Berlich in Heidelberg als Einrichtung des Instituts für Personengeschichte übernehmen. Seitdem ist ein kleines Institutsteam mit der Restauration von Lederbänden, dem Aufbinden von Zeitschriften und Reihenwerken, dem Reparieren der vielfach gebrauchten und mehr oder weniger beschädigten Exemplare befasst.

Alle Bücher des Instituts erhalten ein Ex libris, auf dem der Zugang und ggf. der Zustifter genannt wird.